von Hundeschule Cordova
Dieser Artikel wurde von uns verfasst, bevor das Bayerische Veterinäramt eine obligatorische Zulassungsprüfung für neue Hundeschulen sowie für etablierte Hundeschulen eingeführt hat.
Im Verlauf unserer Tätigkeit als Hundeausbilder haben wir viele negative Fälle zwischen Hunden und deren Besitzern sowie deren Familien gelöst und wieder Harmonie in die Mensch-Hund-Beziehung gebracht. Diese Probleme traten häufig aufgrund von unqualifizierten Trainern auf.
Vor etwa 30 Jahren waren Hundeschulen noch selten, und Hundebesitzer suchten Beratung meistens in Hundepensionen, bei Gebrauchshundesportvereinen oder bei Tierärzten. Heute gibt es eine Vielzahl von Hundeschulen und „Trainern“, sodass Hundehalter oft unsicher sind, wo sie die richtige Hilfe finden können. Viele Hundeschulen präsentieren sich nicht klar genug und bieten keinen echten Überblick darüber, was der Hund tatsächlich lernen sollte.
Viele Tierärzte, wie es früher auch der Fall war, sind keine ausgebildeten Hundetrainer. Manchmal berät man Hundehalter nur basierend auf dem, was in Büchern steht – und häufig ist das, was sie empfehlen, schlichtweg falsch.
Auf den Homepages vieler Hundeschulen stößt man oft auf auffällig schöne Worte und die Propagierung eines eigenen Ausbildungsstils, der das „antiautoritäre System“ betont. Dabei wird alles vermieden, was in anderen Hundeschulen gemacht wird: „So etwas machen nur andere Hundeschulen!“. Der Hundehalter wird mit Techniken überhäuft, die Wunder versprechen, und mit Fachbegriffen, die nichts erklären. Das führt dazu, dass sich der Hundehalter noch unsicherer fühlt und die Wahl der richtigen Hundeschule noch schwieriger wird.
Die angebotenen Hundekurse sind oft unterschiedlich definiert und sagen wenig darüber aus, was der Hund tatsächlich lernen soll. Es gibt viele Hundeschulen, aber nur wenige qualifizierte Ausbilder. (Deshalb stellt sich die Frage: Was macht einen „Hundetrainer“ aus?) Jeder Fachbegriff sollte eine klare Bedeutung haben. Leider werden Fachbegriffe oft einfach kopiert, weil sie gut klingen, ohne dass eine tatsächliche Expertise dahintersteht.
Der Hundebesitzer sollte sich daher gründlich informieren – sowohl über die Qualifikationen und Referenzen des Ausbilders als auch über die Ausbildungsziele der Hundeschule. Der Beruf des „Hundeausbilders“ ist – wie bekannt – weder anerkannt noch gesetzlich geregelt oder geschützt. Daher kann jeder beliebige Mensch von heute auf morgen als Hundetrainer arbeiten, ohne qualifiziert zu sein, was auf Kosten von Mensch und Hund gehen kann.
Das Vertrauen, das ein Hundehalter seinem Hund gegenüber dem „nicht qualifizierten Ausbilder“ entgegenbringt, kann für den Hund schwerwiegende Folgen haben – und das nicht nur für den Hund, sondern auch für den Besitzer selbst.
Es wäre sinnvoll, wenn der Hundehalter sich vorher genau überlegt, was er von einer Hundeschule erwartet:
a) Einen gemütlichen Hundehalter-Treff ohne große Ansprüche? Das wäre in Ordnung.
b) Leichte Beschäftigung? Auch gut.
c) Einen fundierten Erziehungskurs? Vielleicht sogar eine Ausbildung zum Begleithund mit einer anerkannten Prüfung?
Zitat: „Was bei einem Hund in der Ausbildung gut funktioniert, funktioniert bei einem anderen nicht unbedingt.“ Ein erfahrener Ausbilder ist in der Lage, das Wesen und Verhalten des Hundes richtig zu interpretieren. Dabei geht es nicht nur um Techniken oder Fachbegriffe, sondern vor allem um Erfahrung. Ein guter Hundeausbilder muss in der Lage sein, das richtige Verhalten zu fördern und sich auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes und seines Besitzers einzustellen.
Hundeausbilder zu sein, ist eine verantwortungsvolle Berufung, die viel mehr erfordert als das bloße Beherrschen von Methoden.
Eure Astrid und Massimo Cordova